Engagement verbindet!

In den vergangenen drei ereignisreichen Monaten hat uns das Thema „Engagement“ durch das Deutschlandstipendium in besonderer Weise begleitet. Mit der Vorstellung des Engagements von Santander-Universitäten fand eine weitere Veranstaltung aus unserer Reihe Engagement-Akademie statt. Auch unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten setzten sich auf vielfältige Weise ein.


„Ich habe an dem Wettbewerb „Engagement hoch Zehn“, der anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Deutschlandstipendiums ausgeschrieben wurde, mit dem Projekt „Heilende Klänge für schwerkranke Kinder“ teilgenommen. Ich bin überglücklich zu den zehn Gewinnern zu zählen. Der VeFoto - Cosima Bauerrein Herzkind e. V. und die regionale Kontaktgruppe Gekko unterstützen Kinder mit einem angeborenen Herzfehler und ihre Familien vom Klinikalltag bis hin zum Leben mit der Erkrankung. Im Rahmen des Projektes habe ich mein jahrelanges Engagement für diesen Verein und seine wichtige Arbeit, die weit über die medizinische Versorgung hinaus geht, vorgestellt. Hierzu zählen neben Betreuung und Gesprächsmöglichkeiten auch Anschaffungen wie Spielzeuge, Mal- und Bastelutensilien. Ich habe selbst schon oft auf der kinderkardiologischen und neonatologischen Station für die schwerkranken Kinder musiziert um ihnen eine Freude zu bereiten und für Ablenkung zu sorgen. Das Ziel ist es dabei immer den kleinen Herzpatient*innen den Klinikalltag so angenehm wie möglich zu gestalten – denn zur Genesung trägt auch ein positives Umfeld bei. Ich freue mich riesig, dass nicht nur ich als Stipendiatin durch das Deutschlandstipendium Unterstützung erfahre und so meinem sozialen Engagement neben dem Studium nachgehen kann, sondern auch mein Herzensprojekt auf diese Weise profitiert.“
Cosima Bauer, Zahnmedizin


„Hallo zusammen! Ich bin Rebekka Schnabel und studiere im 4. Bachelorsemester Sozialwissenschaften mit den Schwerpunkten Soziologie, Geschlechterforschung und Wirtschaft in Göttingen. Schon lange engagiere ich mich in meiner evangelischen Kirchengemeinde in Sindelfingen – mitten im „Schwabenländle“ :). Angefangen hat es mit Krippenspielen und Anspielen sowie mit liturgischen Lesungen im Gottesdienst. Nach meiner Konfirmation wurde ich Konfi-Teamerin, gestaltete die Mittwochnachmittage, Freizeiten und andere Aktivitäten des Konfirmand*innen-Unterrichts mit. Um in der Jugendarbeit noch selbständiger mitarbeiten zu können, machte icRebekka Schnabelh die Jugendleiter*innen-Ausbildung (Juleica) und engagierte mich in meinem Bundesfreiwilligendienst im Evangelischen Jugendwerk Württemberg. Inzwischen begleite ich, wenn ich zuhause bin, vor allem viele Gottesdienste musikalisch mit dem Klavier oder der Orgel. In der Heimat war ich jetzt in der Corona-Zeit leider sehr häufig.
Was mache ich in meiner Kirchengemeinde sonst noch? Wir haben eine sogenannte Konfi-Band, welche die Konfirmand*innen-Arbeit musikalisch unterstützt und immer dabei ist, wenn Musik gefragt ist. In den letzten Jahren sind wir gewachsen und bestehen momentan aus einem Klavier, 2 Violinen, Querflöte, Cello, Trompete, Cajon, Klarinette und Saxophon.
Dieses Jahr absolviere ich eine Fortbildung mit Abschlussprüfung in der Klavierbegleitung (D-Pop-Kurs Klavier), um mehr Fertigkeiten in der Liedbegleitung zu erhalten. Zusammenfassend macht mir dieses ehrenamtliche Engagement neben dem Studium sehr viel Spaß. Es gibt mir die Möglichkeit, meine Freude an Menschen sowie an der Musik zu leben und mit anderen zu teilen.“
Rebekka Schnabel, Sozialwissenschaften 


„Gerne würde ich Ihnen unseren Arbeitskreis Antirassismus Medizin Göttingen vorstellen, welcher sich insbesondere mit Rassismus und Diskriminierung im Gesundheitswesen kritisch auseinandersetzt. Als Gruppe Medizinstudierender ist es uns nicht nur ein besonderes Anliegen, ein Problembewusstsein für rassistische Verhaltens- und Denkmuster im medizinischen Alltag zu schaffen, sondern auch Kompetenzen in der antirassistischen und antidiskriminierenden Arbeit zu stärken. In diesem Kontext organisieren wir daher Fachvorträge oder halten selbst Vorträge. Ein Highlight für mich war dabei unser Vortrag im Rahmen des Aktionstags der medizinischen Fachschaft, der letztes Semester erstmals digital stattfand und daher auf diesem Weg sogar Interessierte weit außerhalb Göttingens gewinnen konnte. Zudem befinden wir uns momentan in der Vorbereitung für eine Antidiskriminierungsplattform, um Betroffenen die Möglichkeit zu geben, anonym ihre Erfahrungen mit Diskriminierung im Gesundheitswesen zu teilen. Das Ziel ist es, so Diskriminierung im Gesundheitswesen sichtbar zu machen, um längerfristig unter anderem protektive Strukturen zu etablieren. Interessierte aus dem medizinischen Bereich, die sich gerne bei uns im Arbeitskreis Antirassismus engagieren wollen, heißen wir natürlich jederzeit gerne willkommen.“
Feros Bator, Humanmedizin


„Ausgehend vom Dachverband der Studierenden der Musikwissenschaft (DVSM) haben zwei weitere studierende Mütter und ich eine Arbeitsgemeinschaft zur Gründung eines bundesweiten Netzwerks für Studierende der Musikwissenschaft mit Kind ins Leben gerufen. Im Moment befinden wir uns noch in der Planungsphase und erarbeiten ein Konzept für die Arbeit des Netzwerks.Henrike Eymess
Ab August möchten wir in regelmäßigen Abständen virtuelle Treffen veranstalten, welche als Plattform des Austauschs zum Thema der Vereinbarkeit von Studium und Familie gedacht sind. Der Informations- und Erfahrungsaustausch soll vor allem für studierende Mütter eine Unterstützung angesichts der vielseitigen Herausforderungen, die diese Lebenssituation mit sich bringt, sein. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie hat dieses Thema an besonderer Relevanz gewonnen.
Für die Zukunft planen wir weitere Formate unter dem Schirm der Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Tätigkeit und Familie, z.B. Vorträge und Workshops mit geladenen Gästen zu Themen wie Gleichstellung, Verteilung von Sorgearbeit, Gender Pay Gap und Frauen in der Wissenschaft

Anmerkung zu dem Bild: Das Bild zeigt meinen Sohn Nicolas und mich bei meinem Forschungsaufenthalt in Brasilien im letzten Jahr.“
Henrike Eymess, Musikwissenschaft


„Mein Name ist Henriette Huschka und ich bin Humanmedizinstudentin der Georg-August-Universität Göttingen.
Zur Zeit befinde ich mich in meinem Praktischen Jahr im Klinikum in Wolfenbüttel und bin voll und ganz in den klinischen Alltag eingespannt.
Es ist sehr spannend und macht mir wirklich viel Spaß, mein theoretisches Wissen der letzten fünf Jahre endlich praktisch anwenden zu können.
Nebenbei besuche ich am Wochenende weiterhin Meister-Akupunkturkurse der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur (DÄGfA).
An meinen Nachmittagen biete ich meinen Mit-PJler und alle Ärzte an, sie (im Rahmen meiner Kenntnisse) zu akupunktieren.
Das Interesse und die Nachfrage hierbei ist sehr groß und ich konnte auch schon einigen helfen.“
Henriette Huschka, Humanmedizin


„Ich studiere im Bachelor Biochemie und mein geplantes Auslandssemester in Japan im SoSe 2020 musste Corona-bedingt ausfallen, so dass ich mehr Zeit hatte und diese sinnvoll nutzen wollte. Ich habe angefangen mich bei der btS – Life Sciences Studierendeninitiative e.V. zu engagieren. Wir versuchen Studierende, Universitäten und Unternehmen zu vernetzen und den Übergang ins Berufsleben zu vereinfachen. Durch meine Arbeit in der Initiative lerne ich persönlich viel dazu und ich hoffe,Foto_NaomiElbing dass wir den Studierenden ein gutes Angebot bieten können, das über die Möglichkeiten der Universität hinausgeht. Außerdem engagiere ich mich bei dem Projekt „Europa macht Schule“. Wir bringen europäische Gaststudierende und deutsche Schulklassen zusammen. Die Gaststudierenden führen in den Schulklassen ein Projekt über ihr Heimatland durch und sorgen so dafür, dass der europäische Austausch gefördert wird. Besonders in Zeiten einer Pandemie, in der Staatsgrenzen geschlossen werden und der europäische Austausch dadurch erschwert wird, ist es meiner Meinung nach besonders wichtig Möglichkeiten zu haben mit Menschen aus anderen Ländern in Kontakt zu treten und andere Kulturen kennenzulernen. Ich bin sehr dankbar dafür das Deutschlandstipendium zu erhalten, da es mir nicht nur die Chance gibt mich auf mein Studium zu konzentrieren, sondern mir auch die Möglichkeit bietet Zeit für mein Engagement zu finden.“
Naomi Elbing, Biochemie