Förderer werden zu Fundraisern! Spenden-statt-Schenken für das Deutschlandstipendium

Die guten Nachrichten kommen fast immer unerwartet. Das war auch der Fall, als ich das Telefon an einem trüben Januarmorgen abnahm. Die höfliche Stimme am anderen Ende der Leitung erzählte, er habe Spenden für zwei Deutschlandstipendien gesammelt. Meine Freude kann ich kaum beschreiben. Denn es ging nicht nur um zwei zusätzliche Stipendien, sondern auch um eine besondere Initiative.

Über die „Spenden-statt-Schenken“ Kampagne, die mein Gesprächspartner, Torsten Berghaus zu seinem Geburtstag organisiert hat, berichtet er in seinem Interview.

Asmik Kostandyan


Herr Berghaus, zu ihrem letzten Geburtstag haben Sie eine „Spenden-statt-Schenken“ Kampagne für das Deutschlandstipendium organisiert. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen?

Auf die Idee bin ich gekommen, weil wir schon mal für eine andere Hochschule in Kassel auf das Thema angesprochen worden sind. Das war ein befreundeter Professor und da haben wir als Firma schon etwas gemacht. Mein 50. Geburtstag kam nah und näher und, da ich keine Lust die vielen Körber mit Essen oder Dinger, die man nicht braucht, hatte und um den Gästen es einfach zu machen, hatte ich die Idee privat bzw. aus den Geschenken zu meinem Geburtstag ein Deutschlandstipendium zu stiften.

Insgesamt, nach dem ich die gespendete Summe ein bisschen aufgerundet habe, sind 3600 Euro dabei rausgekommen, so dass man zwei Stipendien bezuschussen kann.

 

Was hat Sie von der Förderung des Deutschlandstipendiums überzeugt?

Erstens finde ich es immer wichtig, dass man den akademischen Nachwuchs fördert. Ich finde das Gute an diesem Stipendium, an dieser Idee ist, dass der Staat die Hälfte dazu gibt. Und andererseits, können die Stipendien ja überhaupt vergeben werden, wenn von privater Seite die andere Hälfte kommt. Das, finde ich, ist eigentlich eine sehr sinnige Angelegenheit, weil dadurch der Einsatz verdoppelt wird. Wenn man sich aber nicht einsetzt, dann gibt es auch gar nichts vom Staat. Das ist eine gute Motivation, um so etwas auf die Beine zu stellen.

 

Sie haben erwähnt, es sind zwei Stipendien durch Ihre Aktion entstanden. An welchen Fakultäten möchten Sie diese zwei Stipendien vergeben und warum?

Ich möchte eins an der Juristischen Fakultät vergeben, weil ich selber Jurist bin. Und das andere möchte ich an der Medizinischen Fakultät vergeben, an die Chirurgie oder einen Chirurgie-interessierten Studierenden vergeben, weil ich letztes Jahr von der Chirurgie der UMG sehr gut behandelt worden bin.

 

Warum ist Ihnen das Engagement für die Universität Göttingen und für Studierende der Universität wichtig?

Ich bin alter Göttinger und ich lebe in dieser Stadt. Unsere Universität ist das, was diese Stadt prägt. Und es macht Sinn, dass man da, wenn man die Möglichkeit hat, etwas tut. Das ist für unsere Stadt wichtig das ist auch für die jungen Leute wichtig. Und letztlich, ist das die Zukunft, was aus der Universität rauskommt.

 

Was würden Sie den Stipendiatinnen und Stipendiaten des Deutschlandstipendiums für ihre Zeit in Göttingen raten?

Lernen und leben… (lacht). Nicht nur lernen! Links und rechts schauen, wie das Leben läuft!