Willkommen, Nadine Dreyer!

Ab September wird Nadine Dreyer das Deutschlandstipendium verantworten. Wir freuen uns sehr, mit ihr eine erfahrene Wissenschaftsmanagerin zu gewinnen, die mit der Universität Göttingen durch Studium und langjährige Arbeit vertraut ist.


Die Stabsstelle Kooperation und Innovation gewinnt mit dir eine erfahrene Wissenschaftsmanagerin – womit hast du dich in den letzten Jahren besonders beschäftigt?dreyer_kl

In den vergangenen Jahren habe ich das Welcome Centre aufgebaut, in dem von einem kleinen sehr engagierten Team internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ihre Familien in allen Fragen rund um ihren Start und Aufenthalt in Göttingen beraten und betreut werden. Außerdem habe ich den Dual Career Service der Universität konzipiert und durchgeführt, wo neuberufene Professorinnen und Professoren sowie ihre Partnerinnen und Partner dabei unterstützt werden, ihre beruflichen und privaten Ziele gemeinsam zu verwirklichen, sowie das Dual Career Netzwerk Südniedersachsen ins Leben gerufen.

In diesen Kontexten war ich in verschiedenen regionalen, nationalen und internationalen Netzwerken aktiv, wobei mir die Mitgliedschaft und das Engagement der Universität im Netzwerk Scholars at Risk ein besonderes Anliegen war. Es geht darum, dass man gefährdeten, bedrohten oder geflüchteten Forschenden, die in ihrem Heimatland aufgrund von Krieg oder Unterdrückung nicht weiter forschen können, eine wissenschaftliche Zuflucht bietet. Gemeinsam mit gastgebenden Professorinnen und Professoren der Universität wurde über 1 Mio. Euro für Stipendien und Betreuungsleistungen von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Niedersächsischen Bildungsministerium für bedrohte und geflüchtete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeworben. Ich freue mich, dass dieses wertvolle Engagement der Universität – ganz im Geiste einer Universität der Aufklärung – auch nach meinem Wechsel in den Fundraisingbereich aufrecht erhalten wird.

 

Worauf freust du dich besonders bei deiner neuen Aufgabe und wie wird dir dein Wissensschatz, den du aus deiner Arbeit für deutsche Hochschulen mitbringst, hilfreich sein?

Im Mittelpunkt steht bei mir die Freude am Umgang mit Menschen. Ich freue mich ganz besonders darauf, engagierte Fördernde und Studierende kennenzulernen und beide Gruppen dabei zu unterstützen, entsprechende Ressourcen zu schaffen und spannende Projekte umzusetzen. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Team weiß ich schon seit längerem zu schätzen, über die Abteilungsgrenzen hinweg haben Welcome Centre und Alumni-Team das Programm Forscher-Alumni eingeworben, da die internationalen Forschenden, die das Welcome Centre betreut, die Alumni von morgen sind. Jetzt freue ich mich umso mehr, Teil dieses engagierten Teams am Wilhelmsplatz zu werden.

Ich habe in ganz unterschiedlichen Bereichen von Hochschulen gearbeitet. Im Projektmanagement, als Geschäftsführung von Instituten, im Forschungsmanagement und im International Office. So unterschiedlich die Fachhochschulen und Universitäten, die Fachkulturen und Organisationen – eines verbindet alle diese Positionen, die Kommunikation und Kooperation über Fachdisziplinen und Organisationsgrenzen hinaus. Die Zusammenarbeit mit Menschen mit unterschiedlichsten sozialen und kulturellen Hintergründen empfinde ich als sehr bereichernd. Eine weitere Erfahrung, die ich gerne in die neue Aufgabe miteinbringe, ist natürlich der Kontakt mit den Fördererinnen und Förderern. In einer vorigen Position habe ich einen Forschungspreis aus der Taufe gehoben, der von zwei Förderern – Unternehmen der Automatisierungstechnik- gemeinsam gestiftet wird. Diese beiden am Markt als Mitbewerber auftretende Firmen im Sinne der guten Sache, der Förderung der Innovationskultur und des wissenschaftlichen Nachwuchses, zusammen zu bringen, war für alle Seiten ein echter Gewinn. Auch für das Deutschlandstipendium möchte ich Fördererinnen und Förderer unter dem Gründungsmotto der Universität „In publica commoda“ – Zum Wohle Aller – zusammen bringen.

 

Du bist selbst Alumna der Uni Göttingen – welche Erinnerung kommt dir als erstes, wenn du an deine Studienzeit hier zurückdenkst?

Das war eine wundervolle Zeit! Ich habe es von Anfang an genossen, in diese neue Welt einzutauchen. Noch heute habe ich Kontakt zu meinen „Mitstudis“ aus der O-Phase. Ich habe damals versucht, so viel wie möglich mitzunehmen, natürlich das Studium als Diplom-Sozialwirtin, Praktika beim Radio und im Event Marketing, aber auch ein Auslandsemester in Den Haag mit internationalen Freundschaften, die noch heute bestehen. Ich hatte mehrere Hiwijobs, oft gleichzeitig und auch noch Einsätze für das Goethe-Institut in den Semesterferien, um mich zu finanzieren. Hätte es damals das Deutschlandstipendium bereits gegeben, hätte mir das sicher einiges erleichtert. Sehr prägend war für mich das Engagement in den Gremien der Universität. Vom ersten Semester an war ich bereits im Fakultätsrat dabei, später im Fachschaftsrat und im Stupa. Bis zur Geburt meiner ersten Tochter war ich Gleichstellungsbeauftragte meiner Fakultät. Ich fand es schon immer toll, wieviel Möglichkeiten man als Studentin hat, die eigene Universität aktiv mitzugestalten.

 

Noch ein paar persönliche Worte: Was machst du, wenn du dich gerade nicht für Wissenschaftler und Studierende engagierst?

Meine freie Zeit verbringe ich gerne mit meinem Partner und meinen beiden Töchtern. Wir entdecken sehr gerne Neues, vor allem kulinarisch und auch kulturell. Traditionelles wie cream tea in Cornwall oder die Akropolis in Athen dürfen allerdings auch nicht fehlen. Man könnte sagen, die Mischung macht’s.