Startschuss für die Engagement Akademie: Ein Bericht des Stipendiaten Michael Brandt

Die Engagement Akademie ist der neue Rahmen für Austausch und Begegnungen zwischen Geförderten und Fördernden des Deutschlandstipendiums sowie Freunden und Universitätsangehörigen. Engagement ist ein zentrales Thema, das das Deutschlandstipendium an unserer Universität mit Ihrem Gründungsmotto „in publica commoda“ – zum Wohle aller verbindet. Alle Termine der Engagement Akademie auf einen Blick finden Sie auf unserer Homepage.

Einen Einblick in die erste Veranstaltung, die Werte-Diskussion mit der Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel am 22. Januar 2019, ermöglicht uns der ehemalige Deutschlandstipendiat Michael Brandt, gefördert von der Stiftung der Universität Göttingen.

 

Präsidentin 2

Redlichkeit und Gleichberechtigung
Bericht des Stipendiaten Michael Brandt über die Auftaktveranstaltung der Engagement Akademie

Wissenschaft und gesellschaftliches Engagement sind zwei Grundkonstanten, wenn Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel über Werte und ihren Werdegang spricht. Im Rahmen der Engagement Akademie des Deutschlandstipendiums kamen Förderer, Stipendiaten und Universitätsangehörige am 22. Januar 2019 im Tagungs- und Veranstaltungshaus Alte Mensa am Wilhelmsplatz zusammen. Unter dem Leitmotiv der Universität, „In publica commoda“ – zum Wohle aller – tauschten sich die Teilnehmenden mit der Universitätspräsidentin über Werte und die daraus resultierende Verantwortung aus.

Die rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer erfuhren vom Weg einer „Tochter aus einfachen Verhältnissen“ an ein weltweit renommiertes Forschungslabor in Dallas, Texas, und bis ins Präsidium der Universität Göttingen. Aus ihrem Elternhaus habe sie mitgenommen, „dass Menschlichkeit, Toleranz und Miteinander wichtiger sind als Reichtum.“ Nach ihrer Studienzeit, die für Beisiegel auch mit einem Engagement in der Friedensbewegung einherging, forderte ein Wert sie gleich zu Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere heraus: Redlichkeit. Als junge Wissenschaftlerin stieß Beisiegel auf Studien, deren Ergebnisse nicht valide waren, und sie setzte sich dafür ein, das zu berichtigen. Zugunsten der wissenschaftlichen Redlichkeit ging Beisiegel das Risiko ein, Studien anerkannter Fachkollegen anzuzweifeln. Der Suche nach wahrhaftigen Erkenntnissen blieb sie auch als Professorin für Biochemie und Molekularbiologie sowie in zahlreichen Wissenschaftsräten und Ombudsgremien treu. Dabei sei die Karriere der heutigen Universitätspräsidentin als Frau nicht immer einfach gewesen – in Zeiten, in denen Frauen in Führungspositionen keine Selbstverständlichkeit gewesen seien.

Gleichberechtigung war ein zentrales Thema der Diskussion, die dem biographischen Einblick von Beisiegel folgte. Heute sei es ebenso wichtig, Jungen ebenso wie Mädchen zu fördern, da sich mittlerweile ein gegenläufiger Trend zur Vergangenheit abzeichne. Es gebe mehr Studentinnen als Studenten an der Universität. Beisiegel hält eine Parität für wünschenswert. Wie es gelingen kann, auch in anderen Bereichen Werte in verantwortliches Handeln umzusetzen, und wie die Universität dabei ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden kann – dieser Verbindung von Wissenschaft und gesellschaftlichen Engagement zum Wohle aller gingen die Teilnehmenden ausführlich in der weiteren Diskussion mit der Universitätspräsidentin nach.